Glaubwürdigkeit des blauen Siegels (MSC) in Frage gestellt

Fischer 470

Eine neue interdisziplinäre Studie von verschiedenen Meeresbiologen hat gezeigt, dass es mit der Glaubwürdigkeit des MSC-Siegels nicht sehr weit her ist. In dieser Studie wurden 31 nordeuropäische Fischbestände im Nordostatlantik, die durch zertifizierte Fischerei befischt werden, hinsichtlich ihrer Bestandsgröße und Befischung untersucht. Dabei wurde offenkundig, dass mehr als zehn Bestände stärker befischt wurden, als ökonomisch sinnvoll und ökologisch vertretbar ist. Die Studie zeigte, dass im ersten Jahr der MSC-Zertifizierung elf Fischbestände über der vom MSC festgelegten Obergrenze befischt wurden. Vier Bestände lagen sogar außerhalb sicherer biologischer Grenzen. Bei drei Beständen wurde der erlaubte Fang bis zu 50 Prozent überschritten. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass es offensichtlich keine effektive Kontrolle der Fänge gab, was mit dem Anspruch einer vorbildlichen Fischerei nur schwer vereinbar sei.

Das Problem ist auch, dass jedes Unternehmen den Begriff nachhaltige Fischerei frei verwenden kann und es keine kontrollierten Standards für Umweltlabels gibt.

Referenz:
uni-kiel.de, 24.05.2016: Blaues Siegel für Fischprodukte aus überfischten Beständen kratzt an Glaubwürdigkeit des MSC