Vegetarier haben mehr Mitgefühl gegenüber Tierleid

Ende Mai erschien in dem wissenschaftlichen Internetfachmagazin „PloS one“ ein von italienischen Wissenschaftlern verfasster Artikel. Die Hypothese, die hinter der Studie stand, basierte auf der Beobachtung, dass Vegetarier und Veganer häufig aus ethischen Gründen tierische Produkte meiden. Man könnte also vermuten, dass Vegetarier und Veganer ein größeres Mitgefühl gegenüber Tierleid aufweisen. Dies wurde bei 20 Mischköstlern, 19 Vegetariern und 21 Veganern in einer Kernspintomographie-Studie untersucht.

Die Abbildung der Hirnaktivität mittels Kernspintomographie ist inzwischen ein weit verbreitetes Verfahren in der psychologischen Grundlagenforschung. Den Versuchsteilnehmern wurden verschiedene Bilder über das Leid von Tieren, das Leid von Menschen und so genannte neutrale Bilder, z.B. Landschaften, gezeigt. Während des Betrachtens der Bilder wurde die Hirnaktivität abgebildet. Die erste Haupterkenntnis dieser Studie war, dass Veganer und Vegetarier eine höhere Aktivierung von Mitgefühl-Hirnzentren zeigten, wenn sie mit dem Leid von Tieren und Menschen konfrontiert wurden. Beim Betrachten von Tierleid wurden bei Veganern und Vegetariern, im Gegensatz zu Mischköstlern, auch zusätzliche Hirnregionen aktiviert. Diese Hirnregionen könnte man vorsichtig mit dem Selbstwertgefühl in Verbindung setzen.

In dieser Studie wurde erstmals nachgewiesen, dass verschiedene Ernährungsgewohnheiten, denen meist auch unterschiedliche Wertvorstellungen zugrunde liegen, auch zu einer unterschiedlichen Aktivierung von Hirnregionen führen. Interessanterweise bestehen bei den kernspintomopraphischen Bildern auch zwischen Vegetariern und Veganern deutliche Unterschiede.

Referenzen:
Massimo Filippi et al: The brain functional networks associated to human and animal suffering difer among omnivores, vegetarians and vegans; PloS One. 2