Falsche Botschaft über gesundheitlichen Nutzen des Fischverzehrs


2006 wurde von Mozaffarian und Rimm ein Artikel in der renommierten Fachzeitschrift „Jama“ publiziert, in dem der Nutzen und die Risiken des Fischkonsums bewertet wurden. Die beiden Autoren kamen zu dem Schluss, dass der gesundheitliche Nutzen des Fischverzehrs die Risiken weit überwiegen würde. Diese „public health message” fand erwartungsgemäß großen Anklang in der Öffentlichkeit und war auch in den Medien stark präsent. In der Fachzeitung Environmental Health wurde am 23. Oktober 2007 ein Kommentar eines New Yorker Umweltwissenschaftlers zu diesem Jama-Artikel publiziert. Alan H. Stern, so der Name des Wissenschaftlers, kam nach einer kritischen Bewertung der verwendeten Studien zu einem völlig anderen Schluss als Mozaffarian und Rimm. In den beiden qualitativ hochwertigsten Studien zeigte sich nämlich eindeutig, dass Methylquecksilber durch Fischverzehr das Herzinfarktrisiko stark erhöht und die Omega-3-Fettsäuren hier kaum einen protektiven Effekt ausüben. Die Aussage, dass die Vorteile des Fischverzehrs die Nachteile überwiegen, hält Stern für eine unangemessene Aussage, die auf einer ungenügenden Analyse der vorhandenen Fachliteratur beruht.

Referenz:
Alan H. Stern: Public health guidance on cardiovascular benefits and risks related to fish consumption; Environmental Health 2007-10-29