Hämeisen – Risikofaktor für oxidative Schäden

Im Oktober erschienen zwei Publikationen, die sich mit den nachteiligen Folgen von Hämeisen beschäftigen. In einer britischen Studie mit 27 Ileostemie-Patienten konnte nachgewiesen werden, dass der Verzehr von Hämeisen die Bildung von N-Nitroso-Verbindungen bereits im oberen Gastrointestinaltrakt herbeiführt

Zahlreiche epidemiologische Studien haben gezeigt, dass zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch oder Fleischprodukten und dem Auftreten verschiedener Erkrankungen ein enger Zusammenhang besteht. Diese Erkrankungen sind: Tumore in Colon, Rektrum, Magen, Pankreas, Blase, Ovarien, Prostata, Brust, Lunge sowie Endometrium. Außerdem erhöht der vermehrte Verzehr von rotem Fleisch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatoide Arthritis, Typ-2-Diabetes und Alzheimererkrankung. Die Korrelation all dieser Erkrankungen mit dem Fleischkonsum legen nahe, dass es im roten Fleisch Faktoren geben muss, die biologische Strukturen schädigen. Freies und koordiniertes Hämeisen ist ein starker Katalysator für prooxidative Prozesse. Die durch das Hämeisen ausgelösten Oxidationsprozesse können Fette, Proteine, DNA sowie verschiedene Organstrukturen schädigen. Die Zell- und Gewebeschäden durch Hämeisen sind vergleichbar mit den Schäden, die durch ionisierende Strahlung entstehen.

Die zerstörende Wirkung der Hämkatalyse ist nur wenig bekannt. Aus diesem Grund sind auf diesem Gebiet noch weitere Untersuchungen notwendig.

Referenz:
Lunn JC et al: The effect of haem in red and processed meat on the endogenous formation of N-nitroso compounds in the upper gastrointestinal tract; Carcinogenesis. 2006 Oct 19
Tappel A: Haem of consumed red meat can act as a catalyst of oxidative damage and could initate colon, breast and prostate cancers, heart disease and other diseases; Med Hypotheses. 2006 Oct 10