Hormone und Konsum von tierischen Produkten


Wissenschaftler der Universität Melburne untersuchten Ernährungsfaktoren, die die Konzentration von Steroidhormonen beeinflussten. Die Spiegel von Steroidhormonen sind bekanntlich eng mit dem Risiko für Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen assoziiert. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von tierischen Produkten und den Plasmakonzentrationen von Steroidhormonen und des sexualhormonbindenden Hormons Globulin (SHGB). Letzteres ist bekanntlich das wichtigste Transportmolekül für Testosteron, bindet aber auch die Östrogene.

Der Verzehr von rotem Fleisch und von frischem roten Fleisch war negativ mit den SHGB-Spiegeln assoziiert. Ein positiver Zusammenhang wurde nachgewiesen zwischen dem Verzehr von Milchprodukten und der totalen und freien Estradiolkonzentration. Die Frauen mit dem höchsten Verzehr von Milchprodukten hatten ca. 15 Prozent höhere Estradiolkonzentrationen als die Frauen mit dem niedrigsten Konsum von Milchprodukten.

Die Studie zeigt, dass ein höherer Verzehr von rotem und frischem Fleisch sowie von Milchprodukten die Konzentration der Geschlechtshormone beeinflusst.

Kommentar:
Erhöhte Östrogenkonzentrationen begünstigen die Entstehung von Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen. Niedrige SHBG-Spiegel bedeuten, dass im Blut eventuell vermehrt biologisch aktive Geschlechtshormone vorhanden sind.

 

Referenz:
Brinkmann MT et al: Consumption of animal products, their nutrient components and postmenopausal circulating steroid hormone concentrations; Eur J Clin Nutr. 2009 Nov 11.