Langkettige Omega-3-Fettsäuren bei Vegetarierinnen

Algen 200Vegetarische Ernährungsformen bieten gesundheitliche Vorteile, enthalten aber wenig EPA und DHA, die für die kindliche Entwicklung eine wichtige Funktion haben. Menschen besitzen nur eine begrenzte Kapazität für die Bildung von EPA und DHA aus Alpha-Linolensäure, wobei bei Frauen diese Umwandlung in stärkerem Maße abläuft als bei Männern.

In einem Übersichtsartikel beschäftigten sich Wissenschaftler aus Großbritannien und Singapur mit dem Einfluss niedriger EPA- und DHA-Konzentrationen bei Schwangerschaften von Vegetarierinnen. In der Muttermilch von Vegetarierinnen waren die EPA- und DHA-Konzentrationen niedriger als in der Muttermilch von Mischköstlerinnen. Offensichtlich besteht aber auch ohne die diätetische Aufnahme von DHA und EPA eine gewisse Synthese dieser Fettsäuren aus Alpha-Linolensäure. Es gibt bisher keine Untersuchung, ob und inwieweit sich ein niedriger mütterlicher DHA-Status nachteilig auf die kognitive Entwicklung von Kindern auswirkt.

Referenz:
Graham C. Burdge, Sze-Yen Tan et al.: Long-chain n-3 PUFA in vegetarian women: a metabolic perspective; J Nutr Sci. 2017; 6: e58, Published online 2017 Nov 23.

Kommentar:
Inzwischen sind Omega-3-Fettsäuren aus Algenöl leicht erhältlich, so dass auch für Vegetarier und Veganer die Sicherstellung einer guten EPA-/DHA-Versorgung kein Problem ist. Man sollte sich also nicht darauf verlassen, dass durch eine hohe Zufuhr von Alpha-Linolensäure, z. B. in Form von Leinöl, auch ausreichende Mengen EPA und DHA gebildet werden. Schwangere Vegetarierinnen sollten sicherheitshalber lieber ein Algenölpräparat als Nahrungsergänzung einnehmen.