Ungesunde Ernährung und Depressionen

In einem Fachartikel des Instituts für Physiologie der medizinischen Universität Wien ging man der Frage nach, ob eventuell ungesunde Ernährungsgewohnheiten das Risiko für Depressionen erhöhen. Es ist schon länger bekannt, dass erhöhte Spiegel proinflammatorischer Zytokine zur Entwicklung von Depressionen beitragen. Auch bei Patienten mit dem metabolischen Syndrom wurde eine chronisch erhöhte Entzündungsaktivität festgestellt.

Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass ein Ernährungsmuster, bestehend aus einer hohen Zufuhr von Weißmehlprodukten, Softdrinks, rotem Fleisch, Fleischprodukten und fetten Milchprodukten und eine geringe Aufnahme von Gemüse, Früchten und Fisch, mit erhöhten Spiegeln von Entzündungsmarkern verbunden ist. Darüber hinaus beweisen mehrere aktuelle Studien, dass eine ungesunde Ernährung mit einem erhöhten Risiko für Depressionen assoziiert ist. Es gibt also einen plausiblen Zusammenhang zwischen dem regelmäßigen Verzehr ungesunder Nahrungsmittel, einer chronischen Entzündung und einem erhöhten Risiko für Depressionen.


Referenz:
Ekmekcioglu C et al.: Are proinflammatory cytokines involved in an increased risk for depression by unhealthy diets; Med Hypotheses 2012 Feb; 78(2): 337-40

Kommentar:
Leider wird immer noch der Verzehr von Fisch propagiert, obwohl dieser aus ernährungsphysiologischer Sicht für die menschliche Ernährung nicht erforderlich ist. Vielmehr sind wir gerade dabei, durch die weltweite hohe Nachfrage nach Fisch, die Weltmeere leerzufischen.

Dazu noch eine Meldung aus N-TV vom 06.12.2011: Die Zahl der Thunfische und Makreelen in den Weltmeeren sinkt stark. Ein internationales Forscherteam hat einen Rückgang der Populationen um durchschnittlich 60 Prozent in den letzten fünfzig Jahren nachgewiesen.