Zuchtfische sind keine Lösung!

Fast jeder zweite Nutzfisch wird gezüchtet, wobei insbesondere Zuchtlachse derzeit sehr gefragt sind. Ihre Produktion ist in den letzten 20 Jahren um nahezu 300 Prozent angestiegen. Da Lachse Fleischfresser sind, werden in zunehmendem Maße zur Aufzucht der Tiere riesige Mengen von Kleinkrebsen (Krill) gefangen und verfüttert. Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Ausweitung der Krillfischerei das antarktische Ökosystem gefährdet. Inzwischen übersteigt die Nachfrage nach Krill in einigen Bereichen des Südwestatlantiks das Angebot, so dass Tiere wie Pinguine und Albatrose Schwierigkeiten haben, ihren Nachwuchs aufzuziehen. Neuere Fischereitechnologien machen es möglich, dass ein einziges Schiff pro Saison bis zu 120.000 Tonnen Krill fängt. Experten gehen davon aus, dass bei abnehmendem Wildfischbestand und der stetigen Zunahme des Fischverzehrs der Fischfutterbedarf im Bereich der Aquafarmen steil ansteigt. Der wachsenden Nachfrage nach Krill wird das Ökosystem der Antarktis möglicherweise nicht standhalten können.

Referenz:
Die Welt: Fischfarmen bedrohen das antarktische Ökosystem; 07.11.2006